der Name

kunst fickt leben wie rauchen tod

warum steht das bei mir über allem?

weil kunst eine sucht für mich ist, die mit dem leben um herrschaft kämpft und ihm dabei die opfer der kunstwerke als lebende todgeburten abringt – wie rauchen eine sucht ist, die genau das auch mit dem leben versucht und ihm alle missgeburten daraus als pflastersteine zum tod abringt. und ficken an sich ist nichts anderes. es ist der kampf um den sieg im auftrag des lebens mit den orgasmen als ehemalige trophäen auf dem weg zum tod – und jede frucht davon macht nichts anderes.

aber – was ist für mich wirklich kunst?

Kunst ist nicht dafür da, um sie zu verstehen. deshalb ist es ja ein weibliches wort im deutschen. sie ist ein gefühl, das zur erfahrung und danach zur erkenntnis werden kann, wenn sie tatsächlich ein gefühl in mir weckt, bei dem ich spüre, dass wahrheit und ehrlichkeit dahinter leben. Sie hat nichts mit denken zu tun, weil denken nicht vor, sondern erst nach dem gefühl kommen sollte. Denke ich vor einem gefühl, um eine von mir schon gewusste, aber noch nicht selbst gefühlte erfahrung zur erkenntnis werden zu lassen, weiß ich nicht, worüber ich denke, weil mir das gefühl als erfahrung zu diesem denken fehlt (sartres fauxpas – sein falscher schritt zur freiheit des menschen). Natürlich sagt jeder denker das gegenteil. Aber das ist nur eine frage der eitelkeit und des empathievermögens. Jedes kind fühlt erst, ehe es wirklich denken kann. Da sind wir bei kant und dem a priore. Letzteres ist das gefühl des kindes, woraus sein denken entsteht. Und wonach kant wahrscheinlich sein leben lang im denken gesucht hat. Der schlüssel zum a priore lag in seiner kindheit, was freud erkannt hat – der unbewusst kindliche entdecker der wurzeln des bewussten denkens als verhalten eines menschen mit sich und unter anderen. Ich aber glaube, dass kunstwerke ausreichen, um mich als mensch zu erfahren, wenn sie erfüllen, was ich im dritten satz oben geschrieben habe. Ich bin ja mein eigenes kunstwerk und erfahre mich darin täglich neu. Deshalb liebe ich kunstwerke, die mir erfahrungen offenbaren, die ich schon gefühlt habe, die aber mir noch nicht zur erkenntnis geworden sind. Wie dieses bild der weltberühmten künstlerin Sophia Melone. Ich habe dazu ein haiku nach dem andern geschrieben, weil ich es musste.

Und – immer daran denken, was ihr alle schon gefühlt habt – jeder empfindet die welt anders, weil jeder ein anderer teil dieser welt ist.

Und – kitsch erweckt ein gefühl in mir, wenn überhaupt, das ich schon erkannt habe. Kunst erweckt ein gefühl in mir, und das immer, wenn es kunst ist, das ich zwar fühlen kann, aber so, wie ich es im kunstwerk vor mir habe, noch nicht erkannt habe.

und seht euch zu meinen haiku das großartige bild dieser künstlerin an

Der Baum ist die Wurzel.
Mit schweren Händen
trägt er den Himmel.

Angst hat er
vor dem seelenhungrigen Specht,
der seine Haut durchbohrt.

Wenn du aufschreist,
haben Fische aus Furcht
Tränen in den Augen.

Schmerz fällt einsam
durch die Nacht
wie eine Schneeflocke.

Versteckt hält die kleine Hand
dein Auge zwischen
Sonne und Mond.

Im Frühling erblüht
der Chor aller Vogelstimmen
zur Nachtigall.

Nicht mehr allein,
ist sie verstummt und
hat den Sommer gefunden.

Der Dieb fällt als
boshaftes Gespenst
vom Himmel im Herbst.

Doch farbenfroh trägt der Baum
mit Melonenfreude
sein Hiersein.

Im Schatten des Frostes
verwelkt eine Blume
im Herzen der Frucht.

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